Plateau du Funiculaire

Die städtebauliche Programmierung erfolgte unter der Maßgabe, dass ein attraktiver innerstädtischer Wohnstandort zu moderaten Preisen entsteht. Erklärtes Ziel war es, im Luxemburger Süden dem aufgrund der hohen Zahl der Berufspendler aus Frankreich und Belgien steigenden Druck auf den Wohnungsmarkt wirksam zu begegnen, ohne weitere neue Baugebiete in den Außenbereichen auszuweisen. Dementsprechend waren Kultur- und Bildungseinrichtungen sowie zusätzliche Angebote der Nahversorgung in Ergänzung zu den bestehenden Infrastrukturen in angemessener Größe und Dichte vorzusehen. Die verkehrsplanerischen Rahmenbedingungen und Vorgaben wurden in dem Sinne weiterentwickelt, dass die vorhandenen Angebote des ÖPNV zügig ausgebaut und insgesamt attraktiver gestaltet wurden.

Unmittelbar nach Vorliegen des rechtskräftigen Bebauungsplans begann der Entwicklungsträger – unter strenger Aufsicht der Umweltverwaltung – mit der Baugrundsanierung und der Herstellung der technischen Erschließung und der Verkehrsinfrastruktur. Parallel hierzu wurde auf diesem Abschnitt initial die Renaturierung der Chiers eingeleitet und noch vor Beginn der Wohnungsbaumaßnahmen mit maßgeblicher finanzieller Beteiligung des Investors der Naherholungsraum des Parc de la Chiers realisiert. Ziel war es, den in seinem Image stark belasteten Standort und den angrenzenden Stadtteil Foussbann deutlich und für jeden erlebbar aufzuwerten und zu einer neuen grünen Adresse inmitten der Stadt zu entwickeln.

Zusätzlich zu den städtebaulichen Planungsleistungen bestand unsere Aufgabe darin, zusammen mit den Landschaftsarchitekten eine architektonische und freiraumplanerische Guideline für die bauliche Umsetzung zu erarbeiten, an der – einschließlich unseres Büros – insgesamt sechs Luxemburger Architekturbüros beteiligt sind. Die Wohnbebauung ist zu 80 Prozent fertiggestellt, die verbleibenden 20 Prozent befinden
 sich im Bau oder in der Planung. Das Einzelhandelszentrum, angrenzend an die Innenstadt, wurde 2017 eröffnet. Die gestalterische und funktionale Aufwertung der verkehrlichen und räumlichen Anbindung an das Stadtzentrum befindet sich in der Umsetzung. Mit der Realisierung der Büroflächen und des Studentenwohnturms wurde im Frühjahr 2018 begonnen. Der Standort und die Mittel für die geplante Europaschule sind gesichert.